Auf der Suche nach der Motivation - 7 Tipps zu mehr Motivation
Motivation

Auf der Suche nach der Motivation

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Geschrieben von Max
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Sport gibt vieles zurück. Fordert aber auch vieles ein. Doch ganz am Anfang steht die Motivation. Fehlt die Motivation, kommt man nur sehr schwer zum Sport. Und dann gibt er auch nichts zurück. Blicke ich auf die Anfangszeit meiner „Sportkarriere“ zurück, fiel mir dies auch alles andere als leicht. Doch heute mache ich sechs mal die Woche Sport. Egal, ob ich Muskelkater habe oder ob es draußen regnet. Doch wie kommt man dahin?


Begonnen hat es durch meinen älteren Cousin Tom. Er und sein Kumpel haben mit dem Laufen angefangen und als kleiner Hüpfer will man natürlich nacheifern. Zu dieser Zeit hatte ich bestimmt kein Idealgewicht und mit Laufen auch nichts am Hut. Also kam Tom unregelmäßig bei mir vorbei und wir gingen gemeinsam Laufen. Wenn man das Laufen nennen konnte. Nach 100 Metern hatte ich Seitenstechen, Schmerzen und keine Lust mehr. Ich wollte umdrehen und aufgeben. Kein Bock mehr. Nie mehr. Wir sind dann ein Stück gegangen und dann wieder – gefühlte – 10.000m gesprintet. Dann wieder gegangen. Und wieder gesprintet. Das Licht am Ende des Tunnels kam mir schon entgegen, als wir dann doch endlich Zuhause ankamen. Die nächsten Male liefen nicht besser.

Und dann kam der Druck…

In Anwesenheit von Tom habe ich mich dann zum ersten 10km Lauf meines Lebens angemeldet. Geniale Idee! Ich konnte gerade so 3km durchlaufen und sollte in ein paar Wochen den Pflichtlauf bestreiten. Auf der längsten Distanz, die angeboten wurde! Der Druck, mich nicht zu blamieren war also da. Ich bin regelmäßiger und auch mal ohne Tom gelaufen. Irgendwie ging es dann doch voran. Erschreckend plötzlich kam dann wohl der härtester Tag des Jahres. Vorher noch einen Kumpel getroffen, der schon Jahre vor mir mit Sport angefangen hat. Erst mal ordentlich ausgelacht und dass ich ihn locker in die Tasche stecke.

An der Startlinie war ich dann schon leicht nervös. Aber nach dem Startschuss lief es echt gut! Für die ersten zwei Kilometer. Zum Glück gab es zwischendurch etwas zu trinken, was mich dann etwas länger am Leben hielt. Zumindest bis Kilometer sieben. Dann habe ich mich aus Versehen verlaufen, bin 100 Meter durch den Wald gerannt und hab zwei Kilometer abgekürzt. Aber immerhin ich kam ins Ziel. Naja nicht ganz fair und für mich im Nachhinein auch nicht der erste richtige Wettkampf. Aber eine Erfahrung war es allemal.

Aus eins mach drei.

Tom fing dann mit Triathlon und hat mich dann auch mal zum schwimmen und Rad fahren mitgenommen. Da mir Laufen alleine zu langweilig war, kam diese Gelegenheit sehr passend.

Das Prinzip des Wettkampf Drucks hat bei mir ganz gut geklappt, also habe ich mich direkt für den Ironman 70.3 in Wiesbaden angemeldet. Der erste Gedanke: 11 Monate Zeit. Viel Zeit zum Training. Mein zweiter Gedanke: Ich hab die 10km nicht mal geschafft. Das wird viel Arbeit. Und so war es auch. 1900 Meter Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und anschließend noch einen Halbmarathon. Genau das war aber auch mein Antrieb, dass ich regelmäßig Sport machen muss, um nicht zu scheitern.

Ich habe angefangen mir einen Trainingsplan zu schreiben. Somit hatte ich gleich einen festen Rahmen und die Stabilität, an der ich mich entlang bewegen konnte. Ich habe mir eine Sportuhr gekauft, um meine Zeiten zu stoppen und meinen Puls zu messen. Gleich eine Teure. Mehr Druck. Ein Rennrad musste auch her. Von meinem Ersparten habe ich mir ein neues Rad gekauft. Noch mehr Geld weg. Noch mehr Druck. Und was man neu hat will man natürlich auch benutzen.

Nach ein paar Wochen kam dann auch langsam die Routine. Dienstags und Donnerstags Schwimmen, Mittwochs und Freitags Laufen und am Wochenende Rad fahren. Ich war wohl der Einzige, der sich auf den Montag gefreut hat. Kein Training. Mit der Routine kam dann auch der Spaß. Und kurz darauf die Erschöpfung. Sechs mal die Woche trainieren ist über die Dauer ermüdend. Die Beine sind schwer. Die Arme auch. Der Kopf sagt auch Nö. Doch dann ist schon bald der Wettkampf und du hast Angst, dass du es nicht schaffst. Also machst du weiter. Und weiter. Es ist schon Alltag, wie schlafen gehen oder Arbeiten.

Müde und kein Bock. Aber da war noch was?

Aber doch macht es auch irgendwie Spaß. Vielleicht nicht das Training selbst. Aber die Umgebung. Jedes Training, was du absolviert hast, trotz schlechter Laune, macht danach glücklich und stolz. Du erzählst deinen Freunden, Nachbarn, Familie, Kollegen, Haustieren und Schulkameraden, was du jeden Tag an Sport machst. Sie motivieren dich, geben dir Halt und unterstützen dich. Dazu kamen noch die körperlichen Veränderungen. Mein Bauchfett nahm ab, die Muskeln in Armen und Beinen zu. Auch irgendwie ein geiles Gefühl endlich mal Muskeln zu haben.

Die Euphorie, Müdigkeit, Motivation und Erschöpfung gingen dann langsam in Panik über. Noch knapp zwei Wochen bis zum Ironman 70.3. Obwohl so viele Trainingsstunden im Wasser, auf dem Rad und in den Laufschuhen hinter dir liegen, hast du plötzlich Angst, dass es nicht reicht. Aber jetzt ist es zu spät. Zu viel Training kurz davor macht dich nur schneller Müde im Wettkampf. Super Sache… In der Nacht davor konnte ich nicht schlafen. Ich war nervös. Nervöser als vor jeder Klausur oder Prüfung in meinem ganzen Leben. Du bist vollkommen auf dich gestellt. Da ist keiner, der dir nen Tipp gibt, wenn du nicht weiter kommst. Nur du und dein Körper. Und die bevorstehenden Schmerzen. Bis zum Startschuss stieg die Nervosität und Anspannung bis ins Unendliche.

Peng! Alle Gedanken sind weg. Dafür sind nur Füße und schwarzes Neopren um dich herum. Das Ziel wirkt noch so weit weg, aber irgendwie endlich greifbar. Monatelanges Training macht sich jetzt hoffentlich bezahlt. Beim Schwimmen und Rad fahren bist du lange alleine. Es fühlte sie wie eine Ewigkeit an. Du denkst drüber nach, nicht zu schnell zu sein, da du sonst den Rest nicht schaffst. Essen. Trinken. Nicht gegen den Baum fahren. Schmerzen. Berg. Schmerzen. Freunde und Familie standen in Wiesbaden an der Laufstrecke. Also wenigstens bis dahin kommen. Sie sollen doch nicht umsonst gekommen sein. Kurz nach dem Wechsel vom Rad aufs Laufen einmal gesehen und da schon nicht mehr freundlich gucken können. Jetzt noch vier Runden laufen. Jeder Schritt schmerzt. Der Gedanke, dass dich jeder Opa mit Gehhilfe gleich überholen könnte frustriert.

Auf der Suche nach der Motivation

Ab jetzt heißt es selbst verarschen: Bis zum nächsten Baum. Danach: Bis zum nächsten Baum. Und bis zum nächsten Baum. Bis zur Brücke. Dann zur Verpflegungsstelle. Bis zu dem Zuschauer. Bis zu deinen Freunden. Yeah. Runde geschafft. Gleich bist du durch. So ging das die ganze Zeit. Mit kleinen  Zwischenzielen kam ich dann auch irgendwann im Ziel an. Krampf. Schmerz. Boden. Liegen. Egal. Geschafft.

Ne Woche lange Muskelkater gehabt, Schmerzen und pure Erschöpfung. Dann kam das glücklich sein. Der Stolz. Eine Woche später habe ich mich wieder angemeldet. Für nächstes Jahr. Um schneller zu sein. Besser. Die lange Vorbereitung. Stundenlang auf dem Rad gesessen mit Schmerzen im Arsch. Unzählige Male den Schwimmbadboden begutachtet und zu oft die gleiche Strecke gelaufen. Die vielen Erfahrungen, die man gesammelt hat. Das man trotz Schmerzen weiter gemacht hat. Viele andere Dinge zurückgesteckt und vernachlässigt. Schlechte Laune. Dann doch mal zwischendurch ein gutes Training. Spaß. Euphorie. Panik. All das zusammen war eine unvergessliche Erfahrung. Und ich wollte sie wieder erleben.

Man muss nur den ersten Schritt machen!

7 Dinge, die dich motivieren

Aus diesen Eindrücken kann man also schon einige Ideen mitnehmen, welche ich noch mal kurz zusammenfassen und in anderen Blog Einträgen näher beleuchten möchte.

Ziele setzen

Setze dir ein realistisches Ziel. Es kann ruhig den Eindruck erwecken, als sei es im ersten Moment nicht zu erreichen ist, wie Beispielsweise den Ironman absolvieren. Wenn es aber nicht gerade durch äußere Gegebenheiten unrealistisch ist, kannst du es schaffen. Hast du kein Ziel, kannst du es auch nicht erreichen.

Zwischenziele setzen

Nicht nur das große Ziel vor Augen haben. Dies wirkt so, als ob du dort nie ankommen wirst. Setze dir Zwischenziele. Sie sind einfacher zu erreichen, geben dir Halt und helfen, fokussiert zu bleiben. Keine schwammigen Ziele, sondern klar Definierte. Einen Wert mit zugehörigem Datum. Oder einen Zwischenwettkampf, vor dem Hauptwettkampf.

Druck aufbauen

Mit Druck bewegst du Dinge. Also bau dir selbst Druck auf. Egal wie. Ob durch einen Wettkampf, ein Versprechen oder dass du anderen erzählst, dass du das jetzt machst.

Geld ausgeben

Gib Geld aus. Auch wenn Geld nicht viel bedeutet, baut es unterbewusst den Druck auf, dass du es nicht verschwenden willst.

Erzähle es allen

Behalte dein Ziel nicht für dich. Erzähle es allen und jedem, den du kennst. Natürlich auch Erfolge, die du zwischendurch erlebt hast. Das erhöht den Druck zusätzlich. Außerdem unterstützen sie dich, wenn es mal schwer fällt.

Mach einen Plan

Erstell dir einen Plan, an den du dich halten kannst. Eine To-Do Liste, einen Zeit- oder Ablaufplan. Hast du einen Punkt beendet oder erreicht, fühlt man sich direkt glücklich und stolz.

Überprüfe deinen Fortschritt

Kontrolliere deinen Fortschritt. Mit Zwischenzielen. Mit abgearbeiteten Punkten. Nutze vergleichbare Werte, wie Zeiten, Dauer, Schritte oder ähnliches.

Hast du selbst besondere Erfahrungen gemacht, die dich erheblich motiviert haben? Hast du Tipps und Tricks, wie du dich motivierst? Ich würde mich freuen, wenn du sie mit mir und den anderen Lesern teilst.

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